Wildauer Oktoberfest 2022 / Warum ist man wieder nur ein bisschen ehrlich?

Ich bin verwirrt. Mal wieder. Hoffentlich liegt das nicht an mir!

Mit unübersehbaren Trommeln wurde das Wildauer Oktoberfest 2022 beworben. Auf den Plakaten gut sichtbar die vermeintlichen Partner: die WIWO und die Firma EVENT CONCEPT.

Dass ich diese Veranstaltung unter den uns aktuell bedrückenden Bedingungen nicht mehr recht nachvollziehen konnte, verhehle ich an dieser Stelle nicht.

Nun wurde das Event endgültig abgesagt. Warum? Ganz einfach: Es wird zu teuer.

Aber das war noch nicht alles. Der Leser darf weiter gespannt sein, denn nun läuft es wieder wie uns leider bereits bekannt. Halbwahrheiten werden verbreitet. Also immer wider das gleiche Spiel!

Wir erfahren also zunächst am 06.10.2022 von WiWO-Mitarbeitern, dass das Oktoberfest abgesagt wurde. “Leider müssen wir euch mitteilen, dass sich die Veranstalter des Wildauer Oktoberfestes dazu entschlossen haben, das diesjährige Oktoberfest aufgrund der Inflation und steigender Energiekosten abzusagen. Bereits gekaufte Tickets bekommt ihr selbstverständlich zurückerstattet[…]” Sie hatten diesen Facebook-Beitrag zum Teil in ihrem Status.

Deshalb waren wir auch überrascht, als am 10.10.2022 verkündet wurde, das Oktoberfest KÖNNTE abgesagt werden, weil es eine Diskrepanz zwischen den Ausgaben und Einnahmen gäbe.

Willkommen in unser aller Realität! kann da wohl ein jeder rufen.

Ursache wären zu wenig verkaufte Tickets, die Inflation und gestiegene Energiepreise. Man müsse aber noch die Entscheidung von ECP Concept abwarten. Die Entscheidung von ECP? Warum denn das? Sie sind doch nicht der Veranstalter?

Wie viele Tickets bis dahin bereits verkauft wurden, konnte der WiWO-Geschäftsführer, Sven Schulze, nicht sagen, schätzte aber zwischen 2.000 und 3.000. Es ist gaaar nicht gut, wenn Geschäftsführer schätzen müssen, oder? 

Er sei vom „Veranstalter“ Event Concept darüber informiert worden, dass „die Kosten durch die Decke gingen“. Gottseidank! Wenigstens dieser hatte sie wohl im Blick. Der Veranstalter – die WiWO – ist dafür scheinbar also schlichtweg zu doof.

Welcher Betrag im WiWO- und/oder Stadt-Haushalt eingeplant worden war, verriet er nicht. Die Zahlen seien auch nicht entscheidend, sondern das, was der „Veranstalter“ dazu mitteilte, so Schulze.

Man höre und staune!! Es wird immer besser. Uns wurde nämlich mittlerweile bekannt, dass der Zuschuss der WiWO zum Oktoberfest um die 200.000 Euro betragen sollte (ohne Gewähr). Alle Beteiligten werden nun hoffen, dass die geschlossenen Verträge die WiWO vor allzu großen Regressforderungen schützen.  

Wer sind denn eigentlich offiziell die Veranstalter? Unter “Hilfe” auf der eigens eingerichteten Webseite  Oktoberfest22.de und Bezahlplattform ticketpay werden die  “Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH / Stadt Wildau” als Veranstalter benannt. Übrigens wollte sich die Stadt Wildau am Dienstag zu der möglichen Absage erst mal gar nicht äußern.

Dann ist es folgerichtig, dass dann auch der WIWO-Geschäftsführer, Sven Schulze, das Fest nur einen Tag später eeendgültig absagte… nämlich als Veranstalter. Weshalb sich die WiWO selbst als Veranstalter verleugnet und “nur” als Sponsor ausgibt, erschließt sich wohl nur den ganz Garstigen unter uns. 

Ich frage mich, welche Kosten für die WiWO das letzte Oktoberfest verursachte. Man munkelt, bereits dies wäre kein wirtschaftlicher Erfolg gewesen. Wenn man bedenkt, dass hier noch die Gelder für das Schlagerfestival und die Stollengarage der Bürgermeisterin hinzukamen, wird verständlich, dass für dieses Jahr eeeendlich jemand die Reißleine zog.

Die MAZ wusste heute ganz andere Informationen von Event Concept (ECP Concept GmbH) zu berichten. Das Unternehmen sei nämlich lediglich Dienstleister und nicht der Veranstalter. Die Reißleine hätten die Stadt Wildau sowie die WiWO als Veranstalter gezogen. „Die beiden träten auch auf der Ticket-Seite unter “Hilfe” als solche auf.“ (MAZ) Ok, jetzt liest man also auch mal etwas von der Stadt.

„Wildau konnte die Summe für das Oktoberfest nicht bezahlen“, so die ECP Concept GmbH. (MAZ). Mittlerweile ginge es nämlich um eine sechsstellige Summe. Die Stadt beziehungsweise die WiWO werden für bereits entstandene Kosten aufkommen müssen. Als Veranstalter sei die WiWO allein zuständig für die Erstattung der Eintrittsgelder. Als Dienstleister hätte ECP Concept damit nichts zu tun.

Sven Schulze lies bereits am Dienstag verlautbaren, dass jeder sein Geld für gekaufte Tickets zurückbekäme und dies „eine Weile dauern“ würde. Die Rückabwicklung würde über die benutzte Bezahlplattform erfolgen.

Welch Kuddelmuddel! Und warum? Weil Aufsichtsgremien scheinbar wieder nicht zu arbeiten scheinen und unfähige Entscheidungsträger vor sich hin wuseln. Komme nur ich hier langsam durcheinander? Veranstalter, Sponsor, Dienstleister ….??? Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir zum Thema noch mehr erfahren werden. 

Besser wird es wohl nicht, aber ziemlich sicher sehr teuer.

PS. Kann mir eigentlich mal jemand die Rolle von radio SKW in dieser Aufführung erklären. Es PRÄSENTIERTE diese Veranstaltung, ist nach meinem Verständnis also der Initiator, Organisator, schlimmstenfalls Veranstalter etc., macht nebenbei enorm Werbung für sich und zahlt dafür scheinbar keinen Cent? Wieviel verdient radioSKW an dieser Veranstaltung und warum hängen sich die Stadt und die WIWO an diesen inzwischen sehr zweifelhaft gewordenen Sender bzw. dessen Geschäftsführer.  

Es ist ja nicht so, dass sich dieser Sender in den letzten Wochen mit Ruhm bekleckerte. Besonders der Geschäftsführer zeigte sein fehlendes journalistisches Geschick in den zahlreichen FB-Gruppen. Mischte brav mit… in sehr unrühmlichen Chats. … Gut, dass es Screenshots gibt.

4 Antworten

  1. Herrmann sagt:

    Enttäuschung pur. Die ganze Umgebung hat sich darauf gefreut und der Grund der Absage ist nicht nachvollziehbar. Jeder hätte auch 5€ mehr bezahlt, weil jeder weiß dass die Kosten gestiegen sind.

  2. Ingrid Dahms sagt:

    Schade, wir wollten auch hingehen. Erst Werbung in Massen und dann ätsch, zu teuer.

  3. Berthold Pohl sagt:

    Die Reißleine hat der neue Bürgermeister Herr Nehrlich gezogen, weil es den Mietern der WiWo nicht vermittelbar ist, dass sie für PR Aktionen von der abgewählten BM zahlen müssen im 6-stelligen Bereich, wie voriges Jahr
    Dazu kommen weitere PR Aktionen wie Weihnachtsstollen aus der Garage oder der Stadtboote oder für Planungsleistungen für die Bebauung Meyerbeckgelände. Es wird Zeit, dass die WiWo ihren Mietern auch mal diese Kosten offenlegt und Konsequenzen zieht. Zurück zu dem Stand vor Amtseinführung BM Homuth.

  4. Jason sagt:

    Ich warte immer noch auf meine rückerstattung der karten..

    wo bleibt mein geld ?!

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