Nun ist es wieder passiert … / Susanne Ziervogel hält zur Bürgermeisterin

Nun ist es wieder passiert. Scheinbar immer öfter verschlägt es uns fast die Sprache. Heute zum Beispiel. Wie ihr ahnt, jedoch nur beinahe.

Erst flattert einem in den letzten Tagen ein SPD-Flyer ins Haus, der dem und den Verfasser/n ein dermaßen grausiges Zeugnis ausstellt, dass sie es lieber gelassen hätten. Eine „Zwischenbilanz“ soll es sein.

Von den Defiziten in Rechtschreibung und Ausdruck sowie dem Fehlen rechtlich notwendiger Angaben abgesehen, lobt man sich für Selbstverständlichkeiten und ganz nebenbei lügt man sogar. Zumindest verstehen wir die Aussage bezüglich der „Seifenblase“ so.

Erst dreht man nämlich unter Federführung der SPD-Bürgermeisterin diesem Projekt mitten in der Corona-Pandemie den Geldhahn zu. Mitarbeitern drohte die Entlassung. Nach der geäußerten Bestürzung und auf Drängen engagierter Bürger wird letztlich sehr knapp zunächst eine Lösung gefunden. Und was macht diese Fraktion nun? Schreibt in ihrem Flyer, dass sie sich um die verbesserte Unterstützung des Familienladens bemüht hätten … gehts noch dreister?

Und für mehr Kitaplätze sollen sie sich auch noch eingesetzt haben? So so!

Leider haben sie vergessen zu erwähnen, dass sehr viele Krippenplätze fehlen werden und unsere Allerkleinsten in diesen elenden Containern noch Jahre untergebracht werden müssen, weil die SPD-Bürgermeisterin einen weit fortgeschrittenen Kitabau zu Lasten der Kinder und ihrer Eltern – aber auch der Erzieher/innen – stoppen und neu planen ließ.

Na ja und was die Verzögerung dieses Neubaus betrifft schlägt dann dieses Selbstlob wohl alle Böden aus.

Da die Wildauer SPDler ihre Schäfchen gewöhnlich in der AWO ins Trockene zu bringen scheinen, darf man sich sicher fragen, warum sich die SOZIALDemokraten nicht um wirklich wichtige Dinge kümmern. Das Impfen zum Beispiel. Wen interessieren denn aktuell diese lächerliche Selbstbeweihräucherungen für das Anpassen der Wiesenmahd, das Aufstellen von Mülleimern … übrigens nachdem man ihnen erklärte, woher man welche bekommt oder das Instandsetzen von Gehwegen.

Ist das überhaupt Aufgabe der Parteien? Gehört das nicht zu den Pflichten einer Stadt?

Passend zu diesem wirklich überflüssigen Papierchen bringt nun die MAZ ein Interview mit der Vorsitzenden dieser soooo „fleißigen“ Fraktion, Susanne Ziervogel.

Gleich zu Beginn bekommt der Leser folgenden Satz zu lesen:

„[…] Susanne Ziervogel widerspricht den Kritikern.“ Anmerkung: Hier sind wohl jene 2.788 Wildauer gemeint, die für die Abwahl Angela Homuths unterzeichneten.

Sie wirft ihnen sogar „unlautere Methoden“ vor.

Nun ist es ja nicht so, dass uns das wundert. Frau Ziervogel glänzt bekanntlich – auch in den sozialen Medien – nicht gerade mit fachlicher Kompetenz.

Nachdem z.B. Frau Homuth in Bezug auf die vielen Anklagepunkte noch mal mit einem blauen Auge durch eine Strafzahlung davon kam, blieb man in der SPD nicht etwa demütig und selbstkritisch. Nein! Ihre Parteifreundin Ziervogel hatte nichts Eiligeres zu tun, als dieses Agreement sofort mit pathetischen Worten zu kommentieren.

Uns wurde nämlich mitgeteilt, dass sie an anderer Stelle davon schrieb, ein bereits verstorbener SPD-Funktionär und Homuth-„Patenonkel“ würde deshalb nun mit seinem schönsten Grinsen auf seine !! Stadt herunterschauen und WUNDERBAR rufen.

Nicht nur das. Frau Ziervogel freute sich sogar, dass Gerechtigkeit geschehen ist. Ja, man staune! Geeerechtigkeit.

Damit war wohl nicht nur uns klar, dass Korruption eben oft nur deshalb zustande kommen kann, weil es Menschen gibt, die wegschauen. Schlimmer noch, weil es Menschen gibt, die das noch rotzfrech und öffentlich beklatschen. Vielleicht sogar selbst korrupt sind?

Nun könnten wir uns jenen anschließen, die meinen, Frau Ziervogel wäre überfordert und „könne“ deshalb für ihre unqualifizierten Beiträge und Kommentare nichts.

Dem können wir nur bedingt folgen. Wir unterstellen Ihr dann doch eher Dreistigkeit und ein verbesserungsbedürftiges Rechtsempfinden. Obwohl das Wort „Empfinden“ hier nicht passend ist. Wissen wäre angebracht. Doch genau da fehlt es offensichtlich.

Wir erinnern uns: Frau Homuth konnte sich mit einer hohen Geldzahlung freikaufen, weil der brisanteste Anklagepunkt nicht weiterverfolgt werden konnte. Ihr wurde wohl nämlich auch Untreue vorgeworfen. Dies hatte jedoch Herr Kerber verhindern können, weil er sich weigerte, besagtes Grundstück zu verkaufen.“ Es ist wohl jedem klar denkenden Wildauer bewusst, weshalb ihm letztlich fristlos gekündigt wurde. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Instanzen diesbezüglich entscheiden.

Das o.a. Interview kann man ziemlich kurz zusammenfassen.

  • Susanne Ziervogel ist überrascht, dass die Bürgerinitiative von über 2.800 Bürgern Zuspruch bekam.
  • Sie hätte gehört, „dass sich Bürger von Unterschriftensammlern bedrängt fühlten.“
  • Es wären Lügen und rufschädigende Dinge erzählt worden.
  • Sie stelle in Frage, mit welchen Mitteln die Unterschriften gesammelt wurden, findet es sogar zweifelhaft.
  • „Was da alles behauptet wird über angebliche Fehlentscheidungen und über die Bürgermeisterin, das stimmt alles nicht. Ich halte alle Anschuldigungen gegen sie für null und nichtig.“
  • Eine Unzufriedenheit in der Stadt sehe sie nicht, auch keinen Stillstand oder Grabenkämpfe.
  • Die Bürgerinitiative hätte die Stadt gespalten.
  • Es wäre unwahr, dass Frau Homuth ein Klima der Angst fördere und verbreite.
  • Der Vorwurf gegen Angela Homuth, sie wäre bestechlich, wäre absurd.

Auf die Frage der MAZ „Die Generalstaatsanwaltschaft sah einen „hinreichenden Verdacht“, dass sich die Bürgermeisterin eine Wahlparty bezahlen ließ und sich im Gegenzug für den Geldgeber bei einem Grundstücksgeschäft einsetzte. Auf eine Anklage wurde verzichtet, […] weil der Grundstücksverkauf nicht zustande kam. Sie finden den Vorwurf trotzdem absurd?“ weicht sie aus, redet von Parteispenden und versteht hier die Zusammenhänge bzw. Fakten scheinbar – leider wie so oft – mal wieder gar nicht.

Hier sei erwähnt, was der Begriff „hinreichender Verdacht“ bedeutet: Nämlich, dass aus Sicht der Staatsanwaltschaft – hier der Generalstaatsanwaltschaft – eine Verurteilung der Angeklagten wegen der Tat wahrscheinlich ist … in diesem Fall: gewesen wäre. Also die Wahrscheinlichkeit für eine Verurteilung höher war/ ist, als ein Freispruch.

Auch die von vielen Wildauern beklagten undurchsichtigen Entscheidungen sieht sie natürlich nicht. Für sie waren sie immer transparent. Mehr kam dann dazu auch nicht. Wen wundert‘s?

Die Sorgen der Wildauer, dass die geplanten 30 Millionen Euro für die Erweiterung der Grundschule die Stadt in große finanzielle Schwierigkeiten bringen könnten, wiegelt sie ab. „Ja, 30 Millionen Euro wurden tatsächlich genannt. Jedoch handelt es sich dabei um eine grobe Schätzung. Durch Fördermittel und Kostenoptimierungen sind erhebliche Summen einzusparen. Wenn andere, günstigere bauliche Vorschläge machbar sind, können wir das durchaus umsetzen. Das Entscheidende muss sein, ordentliche Lernbedingungen für die Zukunft zu schaffen. Mir ist es wichtig, dass es eine richtig tolle Schule wird, in der die Kinder Platz zum Lernen haben und die Lehrer sehr gut arbeiten können. Man kann nicht ausschließlich an die Kosten denken.“

Da bleibt einem glatt die Spucke weg. Als das Theater um die Kita am Hasenwäldchen begann, hat sie das Thema „Geld“ scheinbar gaaaanz anders gesehen. Da musste plötzlich mächtig abgespeckt werden, weil sich die Damen und Herren der SVV wohl übernommen hatten. Mindestanforderungen wurden nun gebaut. Das Ergebnis ist schon heute ein ästhetischer Supergau.

Zu guter Letzt lässt sie uns wissen, dass sie sich natürlich dafür einsetzen werde, dass die Abwahl der Bürgermeisterin nicht stattfindet.

Habt ein schönes WE und bleibt gesund!

Sebastian & Catrin

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