Bürgermeister Frank Nerlich lässt es im Stadtboten schon mal krachen

Normalerweise räumt man jemandem im neuen Job 100 Tage Schonfrist ein. Bezüglich unseres neu gewählten Bürgermeisters bin ich da weniger großzügig. War er doch schon seit Jahren sehr aktives Mitglied der Opposition in der Wildauer SVV.

Er muss sich also in viele Dinge nicht mehr einarbeiten, sondern dürfte sofort loslegen. Sehr vorteilhaft! könnte man optimistisch rufen. Von mir bekommt er also nicht “[…] ein paar Wochen Zeit, um in der neuen und sehr herausfordernden Tätigkeit Fuß zu fassen” und ich möchte auch nicht mit ihm gemeinsam die Ärmel hochkrempeln.

Leider verfliegt der scheinbare Vorteil durch seine Erfahrungen als Stadtverordneter dann aber auch so schnell, wie ich in den letzten Tagen des Wahlkampfes leider vermutet hatte. Denn wie sonst lässt sich das jüngste wenig vielversprechende Vorwort im Stadtboten erklären.

Als erstes lese ich, dass er ja eigentlich nicht viel bewirken können wird und er auf uns angewiesen sei. Nun gut, ich hatte schon immer ein Herz für die Schwachen unter uns.

Seine Rufe nach Hilfe – von uns allen, seinen Mitarbeitern und Kollegen – verunsichert mich dann doch. Also nix da mit “Macher”. Na ja, denke ich: Man kann ja schließlich nicht alles haben.

Das unsägliche Grußwort aus der Homuth-Zeit “Bitte bleiben Sie mir auch künftig treu und gewogen!”- das er im Übrigen stets unmöglich fand – war ihm plötzlich dann doch nicht zu doof, um es nicht selbst zu nutzen.

Lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass er diesen Käse nicht selbst schrieb, sondern nur so naiv war und ungeprüft sein OK dazu gab? Was wäre das für ein dummer Fehler, der sicher keine Sympathiepunkte brachte.

Lese ich weiter, wird’s dann doch äußerst unangenehm: Er äußert sich zum Dahme-Nordufer. Weit gefehlt, wenn das in diesem Amt nun endlich mal von Sachverstand geprägt gewesen wäre. Sein Kollege Frank Vulpius hatte es in der Sonder-SVV doch vorgemacht. Nein, stattdessen plappert Frank Nerlich die unfundierten Aussagen eines Herrn Enno von Essens nach.

Schlimmer noch!

Bevor sein Amtssessel nur angewärmt war, unterstellte er einem scheinbar lange Zeit geschätzten Geschäftspartner der Stadt, nicht fair zu sein und Wildau “über den Tisch ziehen zu wollen.” Wildau würde klar benachteiligt werden. Soso! Welche Worte!!

Die Bauwert AG betrügt unsere WiWO, unsere Stadt? Denn nichts anderes kann er meinen, wenn er behauptet, Wildau werde über den Tisch gezogen. Sie soll ergo ein BETRÜGER sein.

Was soll ich dazu sagen? Jedenfalls nicht, dass Herr Nerlich als ehemaliger Stadtverordneter die Aktenlage zum Dahme-Nordufer nicht kennen müsste. Sollte er sich darauf beziehen wollen, dann würden meine Vermutungen bestätigt werden. Ich war nämlich in den letzten Tagen der Wahlkampfes zur Einsicht gelangt, dass eigentlich Frank Vulpius der informiertere und gebildetere Kopf des Teams war.

Ist das eigentlich mutig oder einfach nur doof? Apropos doof: Daran würde ich nämlich denken, wenn mir ein Bürgermeister, der zuvor Stadtverordneter war, weis machen möchte, dass dieses verseuchte Areal nicht wie begutachtet um die 9 Mio Euro “wert” wäre, sondern 100 Millionen Euro, von denen Wildau ganze 76 Millionen einnehmen könnte, um diese für die Erweiterung der Grundschule etc. nutzen zu können. Nun gut, schon mal 30 Millionen weniger als die 130 Millionen vom Investor Enno von Essen.

Weitere Zeilen spare ich mir. Würde mich dann doch wohl in Rage schreiben. Fakt ist, dass Herr Nerlich sich hiermit in die Reihen derer eingegliederte, die sich nicht zu benehmen wissen, die fern jeder Sachlichkeit Stimmung gegen etwas machen… ohne zu wissen, wogegen eigentlich wirklich. Hauptsache gegen den Investor, gegen Wohlstand, gegen Entwicklung, gegen die Zukunft und …für eine Parteilinie.

Dahme – Nordufer / Gutachten zum Verkehrs- bzw. Marktwert

Vielleicht doch noch eines: die Anti-Bauwert-Fraktion möchte ja nach eigenen Aussagen, für uns Wildauer das soooo schöne Grün erhalten und keinen Zuzug. Ist den Herrschaften klar, dass man für 76 Millionen Euro Gewinn zum Ausgeben, das Areal dann doch VERKAUFEN müsste?

https://www.dahmeufer.de

https://www.dahmeufer.de/downloads.html

2 Antworten

  1. Thomas Flieger sagt:

    Kompetenz, Klarheit, Haltung und Sachlichkeit mögen dem neuen Bürgermeister Wildaus in der kommenden Zeit hoffentlich sehr bald begegnen, dass sich solche verbalen Entgleisungen wie im aktuellen Stadtboten nicht wiederholen. Es hilft dabei auch nicht zu kolpotieren, dass das Interview vor der StichWahl gemacht wurde. Liest man den Text des Interviews von Beginn an genau, ist diese Version einfach nur unredlich. Willkommen in der politischen Realität! Eine öffentliche korrigierende Einlassung im nächsten Stadtboten ist das Mindeste!

  2. Ingrid Dahms sagt:

    Leider bewahrheitet sich auch hier wieder: Die ich rief, die Geister, wird ich nun nicht los. Ich glaube, der hat es “Faust” dick hinter den Ohren. Da kommt noch was…🤷‍♀️

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