Sebastian und ich waren ja auch auf der Kundgebung, die die geplante Abwahl der Bürgermeisterin zum Thema hatte. Die Redebeiträge der Gäste machen uns - beinahe - noch immer sprachlos. Über…
Erweiterung Grundschule / Doppelt so groß, aber auch doppelt so teuer?
Auf einer Informationsveranstaltung der Stadt am 22.09.2020 wurden neue Varianten für eine Schulerweiterung / einen Neubau vorgestellt – scheinbar nicht öffentlich.
„Doppelt so groß, doppelt so teuer“ – titelt die MAZ.
Aus diesem Artikel wollen wir berichten. Das bedeutet aber natürlich auch wieder, dass wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und hier auch nur unsere persönlichen Wahrnehmungen wiedergeben… Inhalte demnach so, wie wir sie verstanden und in Zusammenhänge gebracht haben. Wie immer gilt auch hier: „Schwarmwissen“ kann uns weiterbringen. Korrigiert oder informiert uns gern!
Eine beauftragte Planungsgesellschaft hatte wohl nämlich festgestellt, dass nun „plötzlich“ die für die Zukunft geplanten Schülerzahlen deutlich überschritten und demnach ein viel größerer Campus – als bisher geplant – benötigt wird.
Bisher ging man statt der heute ungefähr 450 zukünftig von max. 720 Schülern aus. Nun gehen die Erwartungen hinauf auf ca. mindestens 900 Kinder.
Deshalb wurden wohl verschiedene neue Varianten vorgestellt.
Bei einem Modell soll sich die Neubaufläche beinahe verdoppeln … auf ca. 1,3 ha (13.000 Quadratmeter). Am bemerkenswertesten finden wir jedoch, dass dieser Entwurf vorsieht, die geplante 3-Feld-Sporthalle nun entlang der Fichtestrasse auf das ehemalige Meyer-Beck-Areal zu bauen und dieses Gebiet dann mit dem bisherigen Schulgelände zu verbinden. Die Stadt ist wohl ziemlich zuversichtlich, dass sie dieses Grundstück bebauen darf, gehört es doch der WiWO. Die Geschwister-Scholl-Straße soll eine Sackgasse werden, das Hortgebäude neben der Schule abgerissen und mit einer Mensa neu errichtet werden. „Als Standort kommt ebenfalls die Meyer-Beck-Fläche in Betracht.“
Erschreckend sind jedoch heute schon die eventuellen Kosten von 34,5 Millionen Euro – mit Kostensteigerungen bis zu 40,0 Millionen Euro. Ursprünglich waren für 720 Schüler 17 Millionen Euro geplant worden. Laut der Planer könnten 5 Millionen Euro „gespart“ werden, wenn man kleiner und nur für 750 Schülern planen würde.
Die Bauzeit soll mindestens 4 Jahre betragen.
Über diese neuen Pläne sollen nach dem Willen der Bürgermeisterin noch in diesem Jahr entschieden werden. Das bedeutet, dass sie nun sehr schnell in den Ausschüssen des Stadtrates diskutiert werden müssen.
So! Und wieder haben wir „natürlich“ einige Fragen.
Wir haben verstanden, dass man sich wohl bei den zukünftigen Schülerzahlen „verplant“ hat.
- Wer hat diese geplant?
- Warum sind die neuen Berechnungen soviel höher?
Die Kosten für zukünftig 720 Schüler sollten ursprünglich ohne Preissteigerungen ca. 17,0 Millionen Euro betragen.
Nun werden für 900 Schüler mindestens 33,4 Millionen Euro angesetzt. Anzunehmen sind durch Preissteigerungen jedoch 40,0 Millionen Euro.
Wenn man vielleicht doch etwas kleiner und nur für 750 Schüler baut, soll mit mindestens 28,4 Millionen Euro gerechnet werden.
11 Millionen mehr für nur 30 Schüler?
Wir dürfen erinnern, was der gestoppte Kita-Bau für 250 Kinder kosten sollte: 12 Millionen Euro!!!!
- Warum soll eine Schule nebst Sporthalle für 720 Schüler 17,0 Millionen Euro und eine für 750 Kinder 28,4 Millionen Euro kosten?
- Brauchen wir eine Schule für bis zu 900 Schüler oder doch nur eine für 750? Also nur 30 mehr als ursprünglich geplant.
- In welche Kitas gehen diese Kinder zuvor?
- In welche weiterführenden Schulen?
Wenn wir uns recht erinnern, gab es vor ca. 3 Jahren unter der Leitung der WiWO für das Areal Meyer-Beck und den Röthegrund bereits unter Bürgerbeteiligung einige „Planungen“, Gespräche etc. pp. Wie ist da der Stand? Sollte das ganze Areal nicht anders entwickelt werden?
Ach und noch was… auch wenn man sich wiederholt: nach unseren Kenntnissen muß der Posten des Geschäftsführers der WiWO zwingend ausgeschrieben werden. Das ist bisher wohl nicht geschehen. Hat die Bürgermeisterin als Vertreterin der Gesellschaft da bereits gehandelt? Profis warten ganz sicher nicht auf Wildau „auf der Straße“. Es entsteht so nämlich nicht nur für uns der Eindruck, dass Herr Kerber mit Vorsatz fristlos entlassen wurde, um einen bequemen Geschäftsführer einzusetzen, der dann mal eben „unter Druck“ Entscheidungen trifft, die nachhaltige Auswirkungen auf ganz Wildau haben können.
Wir können daher nur hoffen, dass sich die Wildauer der Brisanz dieses Projektes bewusst sind und welche Rolle dabei der neue Geschäftsführer der WiWo einnimmt. Es fällt nämlich sehr schwer, uns vorzustellen, dass er sich nicht dem „Willen“ der Mehrheit der Stadtverordneten beugt und das Meyer-Beck-Grundstück „hergibt“… um bei einer Ausschreibung seines Postens nicht leer auszugehen. Schließlich könnte sich ja auch ein Profi auf dem Gebiet der Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung bewerben.
Man darf gespannt sein, wie das Thema jetzt durch die Ausschüsse „gepeitscht“ wird und deshalb hoffen, dass es zuvor eine Bürgerversammlung geben wird.
Wir vermuten zudem, dass besonders die Genossenschaftler der WGW ganz sicher nicht erfreut sein könnten. Soll doch mitten in „ihr“ Wohngebiet plötzlich eine 3-Feld-Sporthalle gebaut werden… auf ein Areal, durch das die WiWO – NOCH – die Chance hat, etwas richtig Schönes für Wildau zu entwickeln.